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Inneres Kind

Inneres Kind


Inneres Kind: Foto: © Bondar Pavel / shutterstock / #1045756951
Foto: Bondar Pavel / Shutterstock.com

Haben Sie jemals die kleine Stimme in Ihnen bemerkt? Die Stimme, die Sie an das Kind in Ihnen erinnert?

Auch wenn wir jeden Tag älter werden, so tragen wir doch immer noch Tag für Tag unser jüngeres Ich in uns. Unseres inneres Kind zeigt sich auch im Erwachsenenalter noch in bestimmten Situationen, die uns in unsere Kindheit zurückversetzen und nicht Verarbeitetes zum Vorschein bringen.

Die Arbeit mit dem inneren Kind

Bei der Arbeit mit dem inneren Kind geht es darum, sich um sich selbst zu kümmern und alte Wunden zu verschliessen. Beschäftigen wir uns mit unserem inneren Kind, beginnen wir uns unseren eigenen Bedürfnissen wieder Beachtung zu schenken, falls diese im Kindesalter nicht erfüllt wurden. Es geht quasi um die Befreiung des inneren Kindes, damit dieses sich losreissen und frei entfalten kann. Man geht davon aus, dass wir alle noch einen kindlichen Teil ins uns tragen, der in der Kindheit nie so geliebt wurde, wie er es im Kindesalter gebraucht hätte.

Bei der Arbeit mit dem inneren Kind wird ein Raum geschaffen, in welchem unser Unterbewusstsein wieder eine führende Rolle spielen darf. Man geht in sich selbst und erforscht die tiefen Gefühle und Aspekte in einem, die als Kind möglicherweise abgelehnt wurden. Fehlende Liebe in der Entwicklungsphase kann im späteren Leben dazu führen, dass man unter Bindungsproblemen leidet, man gewisse Situationen vermeidet oder auch nicht in der Lage ist, zu den eigenen Gefühlen zu stehen.

Was genau bedeutet aber eigentlich der Begriff “inneres Kind”?

Das Kind in uns repräsentiert verschiedene Teile und Stellen unserer Kindheit. Vor allem ist dieser Teil in uns mit Eigenschaften wie Kreativität, Neugier oder auch die Fähigkeit für Begeisterung verbunden. Also all die Gefühle und Teile, die man als Kind tatsächlich gefühlt und erlebt hat.

Ziel bei der Arbeit mit unserem inneren Kind ist zudem, dass man sich mit damaligen Erfahrungen verbindet und auseinandersetzt. Teilweise berichtet Menschen, dass sie dabei sogar physisch gespürt haben, wie das innere Kind sich zu dieser Zeit gefühlt hat.

Im Kindesalter sind wir leicht zu beeinflussen und nehmen meist ohne Infragestellen alles entgegen, was uns ein Erwachsener einredet oder als die Wahrheit verkauft. Wurde man als Kind seelisch verletzt, zieht sich dies meist bis ins Erwachsenenalter, denn man saugt jede Information, jede Erfahrung auf und verinnerlicht diese. So lange, bis man sie erkennt und auflöst.

Hat man das Erwachsenenalter erreicht, hat man durch die Arbeit mit dem inneren Kind die Chance, alte Wunden des kindlichen Teils in einem zu verschliessen und für sich selbst eine sichere Umgebung zu schaffen. Im Innen wie im Aussen. Genau die Umgebung, die sich das Kind von damals so sehnlich gewünscht hätte.

Warum ist es so wichtig, sich mit dem inneren Kind zu beschäftigen?

Wer als Erwachsener mit negativen und nicht verarbeiteten Erlebnissen aus der Kindheit durchs Leben geht, der fühlt sich nicht selten komplett alleine mit seinen Gefühlen. Denn wer redet schon mit Freunden und Familie über das innere Kind offen und ehrlich?

Die Arbeit mit dem Kind in uns ist daher so wichtig, um uns daran zu erinnern, dass wir im Kindesalter nichts falsch gemacht haben, beziehungsweise weder schlecht oder böse waren. Mit der Aufarbeitung der verschiedenen Themen aus der Kindheit kann man für sich Geborgenheit und Sicherheit schaffen. Die Aspekte, die unser junges Selbst so dringend gebraucht hätte, aber schmerzlich missen musste. Man lernt, dem jungen Ich wieder einen Raum zu geben und es quasi zu befreien. Wieder Neugier zu erwecken und die Fähigkeit des Liebens, aber auch des Geliebtwerdens neu zu entdecken.

Woran erkenne ich, dass ich an den Erfahrungen meines inneren Kindes arbeiten sollte?

1. Im Alltagsleben kommt es immer mal wieder zu hoch reaktiven Gefühlen. Wurde das innere Kind getriggert, kann es passieren, dass man sich plötzlich irritiert und distanziert fühlt.

2. Auch die Ablehnung von Unterstützung von aussen kann ein Zeichen dafür sein, dass negative Erfahrungen aus jungen Jahren noch nicht verarbeitet wurden. Man neigt dazu, sich einzureden, dass man niemanden brauche und gut alleine zurechtkommt. Also eine Art vorgetäuschte Unabhängigkeit.

3. Exzessives Verhalten, wie zum Beispiel übertriebenes und unkontrolliertes Shopping oder auch Essen kann darauf hindeuten, dass man versucht, etwas Bestimmtes aufzuschieben. Negative Gefühle etwa.

4. Wiederkehrende Beziehungsprobleme, wie zum Beispiel das Vermeiden von zu enger Bindung.

Einfache Tipps, wie Sie Ihr inneres Kind befreien können:

Achtsamkeit ist ein optimales Tool, um eine Verbindung zu unserem Unterbewusstsein herzustellen. Beispielsweise mit bewusstem Atmen kann man für einen Moment aus der Flucht entkommen, in der man sich vielleicht schon seit dem Kindesalter befindet und die sich im Alltag als Stress bemerkbar macht. Gehen Sie achtsam mit Ihren fünf Sinnen um. Wenn Sie sich in einer emotional schwierigen Lage befinden, kann es hilfreich sein, sich jeweils eine der folgenden Dinge bewusst zu machen: Eine Sache, die man riecht. Eine Sache, die man hört. Eine Sache, die man fühlt und eine Sache, die man schmeckt.

Förderung der Kreativität: Das Ausleben der kreativen Künste, sei es Malen oder auch Kochen, bringt einen in den jetzigen Moment und somit zurück zu unserem inneren Kind.

Tagebuch führen: Auch im Erwachsenenalter kann das Führen eines Tagebuches eine Art Zufluchtsort sein, an dem alles erlaubt ist. Alle Gefühle und Emotionen zulässig und daseinsberechtigt sind.



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